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| Schneckenpost 4 | Mai 2022
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Liebe Freund*innen, liebe Unterstützer*innen des Conviviums,
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das Frühjahr ist da und unsere Mitgliederversammlung steht vor der Tür, hierzu möchten wir herzlich einladen! Bitte meldet Euch zahlreich an, damit wir endlich wieder einen geselligen Abend in größerer Runde genießen können. Neben der Möglichkeit ein leckeres Frühlingsmenü zu genießen, werden wir die kurzen Tagesordnungspunkte als leicht verdauliche Zwischengänge servieren.
Mitgliederversammlung am 18.05.2022, vorläufige Tagesordnung:
1. Begrüßung, Organisatorisches
2. Bericht: Aktivitäten, Finanzen, Mitgliederzahlen
3. Ausblick auf geplante Aktivitäten
4. Gemeinsames Brainstorming – Ideen und Wünsche aus dem Convivium für zukünftige Aktivitäten
5. Verschiedenes
Wenn es weitere Anliegen gibt, berücksichtigen wir diese gerne, bitte gebt uns rechtzeitig Bescheid. Wir hoffen auf rege Beteiligung und natürlich sind auch Nicht-Mitglieder als Gäste herzlich willkommen!
Außerdem in dieser Schneckenpost: Endlich geht es wieder los in der Volkshochschule, zwei lange geplante Kochkurse finden endlich statt und die Stadtführung geht in die zweite Runde. Dazu die Einladung zu einem Ausflug nach Garbsen zum gemeinsamen kochen und essen! Und die Schnecke schaut mal wieder über den Tellerrand!
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Mitgliederversammlung des Convivium Hannover | 18. Mai
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Wir treffen uns um 17:30 Uhr zum geselligen Start im integrativen Kulturcafé Anna Blume, Hannover-Stöcken, ab 18 Uhr gibt es ein saisonales 3-Gang Frühlings-Menü, das unsere Mitgliederversammlung begleitet:
* Wildkrautsalat mit Spargel und Erdbeeren
* Saltimbocca Sorsumer Art vom Weideschwein mit Schwenkkartoffeln
oder
* Bärlauchnocken auf Möhrencreme
* Dessertvariationen von Erdbeeren und Rhabarber
Menüpreis: 35,50 €, Getränke extra
Natürlich ist eine Teilnahme an der Mitgliederversammlung auch ohne Menü möglich.
Verbindliche Anmeldung bitte bis zum 5. Mai.
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VHS-Kurse zur Ausstellung Planet Gesundheit | 12. Mai - 26 Juli
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Bei der Ausstellung Planet Gesundheit im Foyer der Volkshochschule Hannover werden viele Themen unseres Alltages wie Mobilität, Lärm, Feinstaub, Klimawandel, Chemikalien und Umweltgerechtigkeit betrachtet. Wie groß die Rolle der eigenen Ernährung ist, findet in der Ausstellung kaum Platz. Daher haben wir ganz im Sinne von Slow Food überlegt, was müssen wir essen und wie müssen wir dafür einkaufen, um den Planeten zu retten?
Stadtführung – Ernährung: Gut, sauber, fair! I 14. Mai
Ob Artenvielfalt, Boden, Klima, Menschen- oder Tiergesundheit: Unser Ernährungssystem hat uns an, teils über, unsere planetaren und gesellschaftlichen Belastungsgrenzen gebracht. Vieles haben wir in den letzten Jahren dazugelernt, aber wie sieht sie denn nun aus, eine nachhaltige Ernährung in Hannover? Nach der erfolgreichen Ausgabe im April in der Innenstadt geht es diesmal bei einem kleinen Spaziergang mit Maike Senne von Slow Food durch Hannovers Südstadt. Themen sind u. a. Bauernmärkte, Solidarische Landwirtschaft, Urban Gardening, Bio-Supermärkte, Produkt-Labels und das Projekt Weltacker. > Hier anmelden
Planetary Health Diet: Hülsenfrüchte, lokales Superfood | 24. Juli
Bei der Planetray Health Diet, kommen wir am Thema Hülsenfrüchte nicht vorbei, und damit starten wir nach einer langen Pause endlich wieder in der VHS-Küche! Bohnen, Erbsen, Linsen, Lupinen und Co. bieten eine unbändige kulinarische Vielfalt und sind ein wichtiger Bestandteil der Planetary Health Diet! Gemeinsam werden wir ein Menü für uns zaubern und ganz nebenbei überlegen, wie wir mehr Hülsenfrüchte in unseren Alltag integrieren können. > Hier anmelden
Insekten: leckere, nachhaltige Proteinlieferanten der Zukunft | 1. Juli
Igitt?!?!? – das denken die meisten, wenn jemand vorschlägt, Insekten zu essen. Dabei gibt es eine ganze Reihe sehr guter Argumente dafür, die Schnecke hat sie in diesem Newsletter mal zusammengefasst. Aber wie das so ist mit rationalen Argumenten, das Emotionale und das Sensorische wollen auch überzeugt werden, sie sollen ja auch gut schmecken und vielfältig zu verarbeiten sein – und genau das wollen wir in dem Kurs demonstrieren. Bringt Neugier mit und lasst Euch überraschen! > Hier anmelden
Eine Anmeldung zu den Veranstaltungen über die VHS ist erforderlich!
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Eine alte Hofstelle, liebevoll mit alten Techniken restauriert, nachhaltige Slow Food-Küche und das sozusagen nebenan? Wir besuchen Homeyers Hof in Garbsen! Starten können maximal 10 Personen um 16 Uhr. Sie erwartet mitkochen auf hohem Niveau, wobei kosten und fragen natürlich dazugehören.
Wer es sich lieber gemütlich machen will kommt um 19 Uhr und genießt ein 4-Gang-Menü nach traditionellen Rezepten der bäuerlichen Küche und auf Wunsch mit korrespondieren Weinen. Die genaue Menüfolge richtet sich nach den frisch verfügbaren Produkten, wir werden es kurzfristig kommunizieren!
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Wir freuen uns, dass es wieder los gehen kann mit unseren Stammtischen. Nach dem geselligen ersten Stammtisch im April ist der nächste im Juni geplant, um uns wieder bei genussvollem Essen und Trinken auszutauschen. Weitere Informationen dazu folgen, bitte merkt Euch den Termin schon vor.
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Rückblick | Milchschäferei Hof im Greth
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Ende April hatten wir die Gelegenheit die Milchschäferei von Sibylle und Helge Himstedt im östlichsten Teil der Hildesheimer Börde zu besuchen. Sie haben „Hof im Greth“ vor über 10 Jahren gegründet, da sie sich aktiv für eine verantwortungsvolle Landwirtschaft einsetzen wollten. Frau Himstedt, die uns sehr kenntnisreich über den Betrieb führte, betonte dabei, das es nicht nur um ökologisches Arbeiten, sondern auch um die globale Landwirtschaftsindustrie, um Vermarktungsstrukturen, um anders denken und handeln bei der Lebensmittelproduktion geht. Deshalb sind sie z. B. bei der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. (AbL) engagiert. Zur Bio-Schäferei, betreiben sie eine vielseitige Fruchtfolge, Getreide für die Schafe und frisches Kleegras wechseln sich ab und führen so zu einer nachhaltigen Landwirtschaft, gesundem Boden und einem geschlossenen Hofkreislauf.
Neben den überwiegenden rund 150 Ostfriesischen Milchschafen werden auch einige französische Lacaune-Milchschafe (Roquefort!) gehalten, die die Eigenschaft besitzen, das ganze Jahr zu lammen. So kann fast über das ganze Jahr die frische Milch in der Hofkäserei zu Schafskäsespezialitäten veredelt werden, unter Verwendung von natürlichem Lämmerlab, Käsereikulturen, Bio-Kräuter und Meersalz. Es werden keine weiteren Zusatzstoffe verwendet. Die Milch wird natürlich verkäst. Dieses Qualitätsmerkmal erkennen man an den kleinen Veränderungen im Käse: Von Natur aus ist eine Milch oder eben auch ein Käse nie derselbe wie der vorherige. Besonders die Weichkäse liegen Frau Himstedt am Herzen. Ihr Ziel ist es, ein einzigartiges Produkt mit einzigartigem Geschmack herzustellen: ein zarter cremiger Geschmack mit einer würzigen Schafsnote, der auf der Zunge zergehen soll. Wir konnten vor Ort die überdurchschnittliche Qualität probieren, für alle weiteren Interessierte finden sich die Einkaufsmöglichkeiten > hier.
Uns mitzuteilen, das die Lämmer, die im Jahreslauf geboren werden zur Milchverarbeitung dazu gehören, war Frau Himstedt wichtig: ohne Lamm, keine Milch und keinen Käse. Auch beim Ackerbau ist der Tierbestand in der ökologischen Landwirtschaft nicht wegzudenken. Denn der organische Dünger erhält und fördert die Bodenfruchtbarkeit. „Wir wollen, dass sie ein gutes, wenn auch kurzes Leben haben und ziehen unsere Lämmer auf dem Hof verantwortungsvoll auf. Sie leben auf üppigen Wiesen bis sie Im Alter von 8 Monaten in 12 km Entfernung geschlachtet und regional vermarktet werden.”
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Die Schnecke schaut über den Tellerrand.
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| Das Thema Ernährungswende ist für uns Slowfoodies von großem Interesse, unser Motto „gut, sauber, fair“ mit Leben zu füllen, erfordert eine permanente Auseinandersetzung mit der Produktion, Distribution und Nutzung von Lebensmittel auch und gerade im Kontext mit Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekten. Eine große Rolle spielt dabei die Art und Auswahl der Erzeugung, wir wollen daher unsere darauf fokussierte Themenreihe, die wir mit einem Blick auf die Garnelenzucht in Gronau, der Permakultur in Isernhagen oder muttergebundenen Kälberaufzucht auf dem Adolphshof begonnen haben, fortsetzen mit Einblicken in z. B. in Aquaponic, aber auch alternativer Ernährungsformen und Nahrungsmitteln.
Ein höchst spannender Aspekt sind dabei: Insekten
Für fast 1/3 der Weltbevölkerung ist der Verzehr von Insekten eine Selbstverständlichkeit. Sie zählen sich spontan und energisch zu dem übrigen 2/3! Warum eigentlich? Eine Frage, der ein Projekt der TiHo intensiv nachgeht. Es würde der Projektleiterin, Frau Dr. Hirnet, sehr helfen, wenn Sie an einer kurzen Umfrage dazu teilnehmen könnten: > hier
Wenn man es denn „objektiv“ angeht spricht sehr vieles für eine Verwendung von Insekten als Lebensmittel: Für 1 kg essbare Insekten werden im Schnitt ca. 1,7 kg Futtermittel verwendet. Die Umwandlung des Futters in Nahrungsmittel ist damit doppelt so hoch wie bei Hühnern, viermal besser als bei Schweinen und zwölfmal effizienter als bei Rindern, was u. a. auch daran liegt, dass der essbare Anteil bei Insekten bei ca. 80 % liegt, während ein Rind nur auf ca. 40 % kommt.
Die Zucht erfordert wenig Fläche, sie läuft in sehr schnellen Intervallen, also mit hoher Produktivität, der Ausstoß von Treibhausgasen und Ammoniak ist gering. Der Wasserverbrauch ist minimal, Antibiotika usw., kommen nicht zum Einsatz – und dass alles bei einem Proteingehalt der mindestens auf der Höhe eines Rindes liegt.
Allerdings gilt es ein wenig zu differenzieren: bis dato sind uns ca. 3 Millionen unterschiedlicher Insektenspezies bekannt. Dies überfordert das Wissen der Schnecke bei weitem, aber auch hier hilft die TiHo Hannover weiter. Dr. Grabowski forscht dort im Rahmen eines weiteren Projektes (sehr spannend, > hier) über die Nutzungseignung von Insekten und deren Aufzuchtmöglichkeiten. Hier scheinen sich eine faszinierende Reihe von Möglichkeiten aufzutun, weit über die derzeit in der EU als Lebensmittel zugelassenen drei Arten hinaus: Mehlwürmer, Europäische Wanderheuschrecke und die Hausgrille.
Wie Dr. Grabowski erläutert: natürlich scheint es naheliegend die riesigen Heuschreckenschwärme, die speziell in Afrika in kürzester Zeit ganze Regionen kahlfressen wiederum als Nahrung einzusammeln, aber die Risiken der in vielen Ländern eher lax gehandhabter Regeln für den Pestizideinsatz lassen diese Alternative eher ungeeignet erscheinen. Ein weiteres wesentliches Zulassungskriterien ist konsequenterweise die Verwendung von geeignetem Futter: die Vorstellung dass wahllos Speisereste verfüttert werden, ist völlig falsch.
Die Forschung befasst sich daher schwerpunktmäßig mit der Optimierung der Nahrung, die, so seine Versuchsreihen, durchaus aus den Produktionsresten einer Kantine bestehen können, also die Strünke von Kohl, Wurzelwerk von Lauch oder dessen obere, dunkelgrüne „Blätter“. Die „Konkurrenz“ zu anderen Futtermitteln aus der Zucht von Hühnern, Rindern, etc. ist dadurch signifikant zu verringern – ein weiterer Aspekt in der Nachhaltigkeitsbetrachtung im übrigen.
Die EU-Zulassungsverfahren machen einmal wieder durchaus Sinn, hierzulande kommen daher nur als Lebensmittel zertifizierte Zuchtinsekten in den Handel. Die Zucht als Futtermittel oder gar als Köder im Anglerbedarf ist davon streng zu unterscheiden.
Wir Slowfoodies neigen ja unverdrossen zu Selbstversuchen: wenn Sie einen genaueren Blick auf dieses faszinierende Themenfeld werfen und den einen oder anderen Bissen zu sich nehmen wollen: am 1. Juli veranstalten wir in der Küche der VHS einen Insektenkurs mit Tasting, seien Sie willkommen! > Hier anmelden
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| Wir freuen uns auf die bevorstehenden Veranstaltungen und auf den wieder möglichen persönlichen Austausch unter Slowfoodies!
Genussvolle Grüße im Namen des Leitungsteams von Slow Food Hannover
Elisabeth Gaebler
Wolfgang Schatz
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