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Schneckenpost 8 | Juli 2024
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Liebe Freund*innen, liebe Unterstützer*innen des Conviviums, |
Slow Food Deutschland hat gewählt. Wir freuen uns über ein neues Vorstandsteam und sind gespannt auf kommende Projekte und Veranstaltungen. Auf gute Zusammenarbeit! Ein herzliches Dankeschön geht an den „alten” Vorstand der Slow Food durch die letzten drei turbulenten Jahre gesteuert hat. Weiteres zur Mitgliederversammlung von Slow Food Deutschland wie immer im Protokoll, dass allen Mitgliedern zeitnah zur Verfügung steht oder hier.
Aus Hannover haben wir aus den letzten Wochen einiges zu Berichten, daher wird diese Schneckenpost mal wieder etwas für fleißige Leser. Nach einem kleinen Ausflug ins Umland haben wir im Juli eine kleine Sommerpause, dafür ist der Terminkalender im August schon wieder gut gefüllt! |
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Ausflug Schlosswirtschaft Hehlen | 7. Juli
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Die Schlosswirtschaft liegt etwas entfernt von Hannover im Weserbergland direkt am Schloss Hehlen bei Bodenwerder. Regionalität und Lokalität ist den Betreibern des Restaurants ein wichtiges Thema. Um diese Aussagen, die den Idealen von Slow Food entsprechen, zu überprüfen, ist ein Ausflug von einigen Slowfoodies am Sonntagmittag, den 7. Juli geplant. Wer sich an dem Restaurantbesuch kurzfristig beteiligen möchte, kann gern um 12:30 Uhr dazukommen. Bitte dazu direkt bei der Schlosswirtschaft anmelden.
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Backwerk Sommerfest | 4. August |
Unser Unterstützer, die Bio-Handwerksbäckerei „Backwerk" wird 25 Jahre alt und eröffnet den Werksverkauf im Lindener Hafen, Eichenbrink 5. Am 4. August wird es in den „Hannover Docks” ab 10 Uhr ein buntes Fest mit vielen Attraktionen geben. An zahlreichen Ständen von Partnern, Firmen und Vereinen, mit denen die Bäckerei seit langem zusammenarbeitet oder die aus der Nachbarschaft kommen, gibt es Vieles zu entdecken. Und auch an kulinarischen Angeboten gibt es einiges zu erleben! Natürlich sind wir auch dabei mit dem inzwischen schon zum Signatur Drink avancierten Kwas, ein erfrischendes Brotgetränk! Immer auch eine gute Möglichkeit Slow Food besser kennen zu lernen. Stand-Helfer*innen sind natürlich herzlich willkommen, einfach per Mail melden:
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Hannover restlos | 23. August |
Lebensmittelverschwendung ist ein ernsthaftes globales Problem, das sowohl ökologische als auch ökonomische Auswirkungen hat. Jährlich werden weltweit etwa ein Drittel aller produzierten Lebensmittel weggeworfen, was nicht nur eine Verschwendung wertvoller Ressourcen wie Wasser, Energie und Arbeitskraft darstellt, sondern auch zur Verschärfung des Klimawandels beiträgt. Das man daran etwas ändern kann, beweist Slow Food seit vielen Jahren mit den inzwischen vielfach kopierten (was uns freut!) Schnippeldiskos. Und nun auch unter Federführung des Ernährungsrat Hannover und Region und zahlreichen anderen Organisationen wie WWF oder BUND im Rahmen eines Open-Air-Aktionstag „Hannover restlos“ auf dem Weißekreuzplatz. Am Freitag, den 23. August, von 17 bis 21 Uhr erwartet die Besucher ein vielfältiges Programm rund um das Thema. Hilfe bei der Betreuung unseres Standes ist herzlich willkommen, bitte einfach bei uns melden.
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Kochkurs Tomate | 13. September
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In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Hannover wollen wir nicht nur kochen, sondern auch mehr über die ausgewählten Produkte erfahren: Wo kommen sie her? Wie werden sie produziert und was ist überhaupt drin? Beim gemeinsamen Kochen wollen wir die besonderen Eigenschaften und den Einsatz der Produkte in der Küche kennenlernen. Am 13. September dreht sich alles um die Tomate. Es gibt tausende Sorten von Tomaten, in einer Vielzahl von Formen, Farben und Geschmacksrichtungen. Im September gibt es regionale Tomaten in Hülle und Fülle. Das wollen wir ausnutzen, um die frische Geschmacksvielfalt zu genießen und auszuprobieren, wie wir diesen Geschmack mitnehmen können in die kalte Jahreszeit. Es wird ein mehrgängiges Menü mit regionalen, saisonalen Produkten gekocht und natürlich zum Abschluss des Abends genossen. Anmeldungen dazu sind direkt über die VHS notwendig:
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Rückblick Veranstaltungen |
Spargelessen auf Hohmeyers Hof
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Der Satz „früher war alles besser“ ist ebenso trivial wie falsch. Falsch? Naja mit Ausnahmen. Die eine oder andere durften wir beim Spargelessen auf Homeyers Hof in Garbsen-Horst am 6. Juni erleben: zwei alte Sorten, Huchels beste Ernte und Violetter Spargel waren schon als Rohkost zum Aperitiv höchst angenehm „auffällig“, was sich in der warmen Variante im Vergleich zu weiterem Spargel aus dem hannoverschen Umland genussvoll bestätigte. Die von August Huchel, der vor über 50 Jahren verstorben ist, gezüchteten Sorten, haben leider nur noch einen ganz kleinen Kreis von Produzenten. Die in Niedersachsen fast ausschließlich angebauten hybriden Sorten sind einfach ertragreicher, produzieren regelmäßig Kochbuchfoto geeignete Stangen und sind insgesamt pflegeleichter. Mit diesen Neuzüchtungen gehen aber leider auch, wie wir feststellen konnten, einige Geschmackskomponenten verloren. Die bittere Note, die „früher“ dem Spargel zu eigen war, ist deutlich zurückgegangen – ein Effekt den man z. B. auch bei neueren Züchtungen der Aubergine beobachten kann. Schade mag der Eine oder Andere denken – oder sich darüber freuen. Die hiesigen Spargel waren im direkten Vergleich auch zu unterscheiden, unsere These, dass auch bei Spargel das Terroir ein Rolle spielt, hat sich bewahrheitet. Mit Vergnügen haben wie neben köstlichen „Beilagen“ auch eine Spezialität aus der Heimat des „Hofherren“, Spargel im Pfannkuchen, kosten können, eine für den hiesigen Gaumen eher überraschende Kombination. Insgesamt ein – vor allen Dingen auch durch die herzlichen Gastgeber – höchst vergnüglicher Abend. Gern wieder – Themen haben wir genug.
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Starker Auftritt auf der IdeenExpo 2024
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Erst im Februar 2023 initiiert, hat unser Förderer, die nachhaltige Schülerfirma 13 der BBS II aus Wolfsburg einen vielbeachteten Auftritt auf der IdeenExpo vom 8. bis 16. Juni gehabt. Dieses Bildungsprojekt des Landes Niedersachsen, bundesweit einzigartig unter der Leitung unseres Mitglieds Helge Kletti und Udo Weinert, versorgt die Schülerfirma die schuleigenen Cafeterien der BBS II mit gesundem, nachhaltigem und regionalem Essen. Klar dass es Kostproben, frisch zubereitet in einem Foodtruck, den das Rote Kreuz Wolfsburg zur Verfügung gestellt hat, auch auf dem Stand zu kosten gab. Ein hervorragender Ort zum Austausch und Vorstellung dieses Konzept, dass den Schüler*innen ermöglicht die gesamten Prozesse einer Unternehmens in der Lebensmittelbranche direkt, in Eigenverantwortung und nachhaltig kennen zu lernen. Dieser direkte Zugang zu Themen wie nachhaltiges Unternehmertum, gesundes leckeres Essen in der Schule, biologische, saisonale und regionale Lebensmittel und Ernährungsbildung zu Aspekten wie Food Waste, Ressource Wasser usw. ist beispielgebend und ganz im Sinne von Slow Food. Der überzeugende Auftritt auf der Messe hat nach unserem Eindruck hervorragende Chancen andere berufsbildende Schulen zur „Nachahmung“ zu animieren! Wir wünschen weiter besten Erfolg!
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Im Rahmen unserer Beteiligung an dem vom BMBF geförderten Projekt zur dualen Berufsausbildung in der Gastronomie „Rete del Gusto“ (Markt des Geschmacks), hatten wir das Vergnügen u.a. Vertreter*innen von zwei Slow Food Convivien aus Pavia und Umgebung vom 10. bis 14. Juni zu Gast zu haben. Eine solche Ausbildung wie sie zum Beispiel unsere Freundin Julia Bortfeld in der Rathauskantine und dem Gartensaal vorbildlich umsetzt oder auch die Einrichtung einer Schülerfirma wie sie unser höchst aktives Mitglied Helge Kletti mit der „nachhaltigen Schülerfirma 13“ an der BBS in Wolfsburg geschaffen hat, waren ebenso Gegenstand regen Austausches wie ein Besuch einer „Schülerimkerei“ der IGS List. Wir hoffen das wir einige Anregungen für ähnliche Entwicklungen in Italien haben geben können – und vor allen Dingen den „Beweis“ haben führen können, dass solche Modelle auch in der Praxis gut und für alle Beteiligten fruchtbringend umsetzbar sind.
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Stammtisch im „Alten Bahnhof Anderten”
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Es gibt sie noch die versteckten gastronomischen Perlen in Hannover, eine konnten wir mit unserem Stammtisch am 20. Juni entdecken. Direkt neben der S-Bahnhaltestelle hat sich der „Alte Bahnhof Anderten“ in ein rustikales Lokal mit einem höchst phantasievollen, mediterran angehauchten Biergarten gewandelt. Während der „typische Biergarten“ eher praktisch, mit Tischen und Stühlen auf weitläufigen Kiesflächen daherkommt, finden sich die Gäste hier in einem wahren Gartenlabyrinth wieder, mit kleinen Teichen, intimen Ecken und immer neuen Perspektiven. Und der kulinarische Genuss? Perfekt! Ein Spanferkeln aus dem großen Backofen, außen kross, innen saftig und von kundiger Hand zerlegt! Auch die „normale“ Karte lädt unbedingt zum Wiederkommen ein. Insbesonders um saisonale Highlights zu genießen: wo gibt es z. B. schon mal gebratene grüne Heringe? Und der Backofen lässt den Hinweis, Flammkuchen sei eine der Spezialitäten des Hauses von schnöder Werbung zu einem Versprechen werden. Natürlich wären wir als Slow Food dort nicht zu Gast, wenn das Gasthaus nicht soweit als möglich regionale Produkte verwenden würde. Erfreulich dass die Produzenten genannt und auch damit wertgeschätzt werden.
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Deutscher Ernährungstag in Berlin
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Beim 1. Deutschen Ernährungstag am 19. Juni im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) stand die Rolle der Gemeinschaftsverpflegung für die Umsetzung der Nationalen Ernährungsstrategie im Mittelpunkt. Vom Bundeskabinett im Januar beschlossen, soll diese für alle Menschen möglich machen, sich gesund und nachhaltig zu ernähren. Slow Food Deutschland war mit Vertreter*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verbraucherschutz, Gesundheit und Umwelt an ihrem Entwicklungsprozess beteiligt. Die Veranstaltung beeindruckte einerseits mit einer ganzen Reihe von richtungsweisenden Praxisbeispielen, von den Betriebskantinen bei Mercedes Benz, die in enger Kooperation mit der Belegschaft ihr Angebot schon weitgehend auf nachhaltige, gesunde und saisonale Produkte umgestellt hat, über die Leistungen der „Kantine Zukunft“ in Berlin für die Ausbildung in der Gemeinschaftsverpflegung bis hin zu Zusammenschlüssen von Produzenten und Caterern zur Sicherung der Regionalität der Nahrungsmittel. Es bleibt aber zu wünschen, dass sich die Anstrengungen der Bundesregierung auch auf die Sicherstellung von Ernährungsbildung insbesondere schon in der Schule ausweiten und die in der Ernährungsstrategie niedergelegten Maßnahmen zügig und mit adäquater Finanzierung umsetzt. Wir werden es im Auge behalten.
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Neues von unseren Unterstützern. |
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Sensationell: unser Unterstützer die Weserbergland Spirituosen GmbH aus Heinade bei Holzminden hat auf der IWSC in London für seinen Blutorangenbrand mit der höchsten Punktzahl ein „Outstanding Gold“ errungen. Und das ist keine beliebige Auszeichnung, die International Wine and Spirtits Competition (IWSC) gilt als der größte und renommierteste internationale Wettbewerb in diesem Sektor. Bei über 2.500 Destillerien allein in Deutschland, diesen Preis zu erhalten, darf man getrost als sensationell bezeichnen. Wenngleich es uns nach einem, leider Jahre zurückliegenden Besuch in der Destillerie nicht wirklich überrascht: über 60 sortenreine Destillate produziert die kleine Manufaktur und das in teilweise extrem kleinen Liebhaberchargen von nur wenigen Flaschen. Dabei bezieht die Manufaktur den größten Teil der Rohstoffe, mit Ausnahme der Exoten, aus Privatgärten des Weserberglandes, aus den niedersächsischen Landesforsten und von regionalen Anbauern. Seit den Startjahren sind sie Unterstützer von Slow Food und u. a. Gründungsmitglied im Erzeugerverband Südniedersachsen. Als einzige Brennerei der Region darf z. B. für einen wirklich regionalen Gin, heimischer streng geschützter Wacholder beerntet werden in einer Kooperation mit der TH OWL und Naturschutzverbänden. So ganz nebenbei hat Sebastian Budde, einer der Inhaber, auch noch die heimische Kreike, eine Urzwetschge, vor der Ausrottung bewahrt, aber das ist eine andere Geschichte. Unseren herzlichsten Glückwunsch! Und wer sich nach diesem trockenen Text dann doch das Original auf der Zunge zergehen lassen möchte: alles weitere hier. |
Die Schnecke im Jugendrausch |
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Grundsätzlich ist es ja angeraten auch „das Kleingedruckte“ zu lesen. So war auf der Homepage der IdeenExpo zu lesen: „Neben der Kernzielgruppe (Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis 13), … werden auch Kinder ab zehn Jahren angesprochen. Eltern, Großeltern und Lehrkräfte können die IdeenExpo nutzen, um jungen Menschen Orientierungshilfe zu geben“. Ok, eine Altschnecke schien also willkommen … Zutreffend kann man nur konstatieren: die Lautstärke insbesonders auf den vielfältigen Bühnen war durchaus mangelndem Hörvermögen von Senioren angepasst, die Stände nahmen mit grellen und großen Beschriftungen in anerkennenswerter Weise Rücksicht auf beginnende Sehschwächen, Ruhezonen – wenn man mal verstanden hat, dass chill out nichts mit Ausgabestellen für Tiefkühlkost zu tun hat – waren vorgesehen. Und dennoch war der Stressfaktor ein ungewöhnlich hoher: „ Alter!“ scholl es von hinten. Ratloses spähen, was man denn von einem wolle, konnte man nur eine Gruppe junger Schülerinnen als Quelle identifizieren, die sich begeistert gegenseitig auf einen Stand der Bundeswehr aufmerksam machten. Irgendwann nutzt man dann den Vorwand der Alterstaubheit um diese wiederholten Anrede zu ignorieren. Tja und dann drang in vorwurfsvollem Ton „Digga“ ans Ohr, reflexartiger, schuldbewußter Blick auf die beginnende Leibesfülle, bis klar wurde, dass damit ein hagerer Halbwüchsiger gemeint war, der einem Mitmenschen den Vortritt genommen hatte. Könnte es sein, dass die den Großeltern von der Messeleitung zugewiesene Aufgabe „jungen Menschen Orientierungshilfe zu geben“ darin besteht, Sprachkompetenz zu vermitteln? Nun die nächste ist in 2 Jahren, Zeit genug darüber nachzudenken … |
Wir freuen uns auf die bevorstehenden Veranstaltungen und auf den persönlichen Austausch unter Slowfoodies! Genussvolle Grüße im Namen des Leitungsteams von Slow Food Hannover.
Elisabeth Gaebler Wolfgang Schatz |
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IMPRESSUM
Slow Food Hannover Elisabeth Gaebler und Wolfgang Schatz Umweltzentrum, Hausmannstr. 9–10, 30159 Hannover Telefon: 0172 1661581 und 0170 2049433 E-Mail: hannover@slowfood.de
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Homepage: https://www.slowfood.de/hannover
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