Neuigkeiten vom Slow Food Convivium Hannover ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ 
                                                           
 
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Liebe Slowfoodies,
 
eigentlich ist dieser Anglizismus für eine Vereinigung, die sich dem Regionalem verschrieben hat, etwas befremdlich, aber er hat den Vorteil, dass er schon gegendert ist. (Die Überlegung die Anrede „Schnecken“ zu nutzen würde uns umgehend den Vorwurf des Sexismus aussetzen, obwohl uns Biologen der Zweigeschlechtlichkeit versichern.) Aber keine Sorge, wir wollen hier keine *-Debatte führen sondern ein wenig berichten und neugierig machen. 

Wir haben uns höchst unterhaltend für eine Sonderform der nachhaltigen Landwirtschaft kundig gemacht, einen spannenden Bericht finden Sie in diesem Newsletter. Wir wollen uns auch weiterhin direkt bei Erzeugern informieren, diesmal stehen Freilandhühner und Rinder in Focus eines „Ausflugs“, siehe unten.
Slow Food Hannover ist natürlich im Ernährungsrat aktiv. Im Rahmen der Regio-(Bio)-Challenge, die die Stadt Hannover ausgerufen hat, werden wir uns gemeinsam um ein Regio-Picknick mit Schulklassen engagieren, auch dazu ausführliches in diesem Newsletter. Und natürlich kann sich die Schnecke mal wieder nicht zurückhalten.
Viel Spaß beim lesen – und man darf ihn gerne weiterleiten …
 
 
 
 
   
 
 
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Regio-Challenge mit Bauernmarkt Picknick | 13. bis 19. September
 
Kann ich mich eine Woche lang regional ernähren, das heißt: Nur das essen, was aus bis zu 100 km Entfernung kommt? Schaffe ich das sogar bio-regional? Region und Stadt Hannover sowie der Ernährungsrat Hannover fordern Dich zur (Bio)-Regio-Challenge heraus! Im Rahmen dieser Challenge ist das Bauernmarkt-Picknick eine Aktion, die vom Ernährungsrat Hannover für Schulklassen durchgeführt wird, unterstützt von Slow Food Hannover und der Obstplantage Hahne.

Durch diese Challenge lernen die Schüler*innen auf spielerische und genussvolle Weise, was eine nachhaltige und gesunde Ernährung ausmacht. Anhand unterschiedlicher Kriterien werden regionale Lebensmittel auf dem Bauernmarkt gekauft und ein gemeinsames Picknick veranstaltet. Der Gewinn für das beste Picknick besteht aus einer Führung über die Obstplantage Hahne.

Liebe Lehrkräfte: Jetzt anmelden! Auf der Homepage des Ernährungsrats wird es > hier eine Handreichung zur unkomplizierten Umsetzung der Aktion geben. Zur Handreichung gehören, neben dem Ablauf, die Kriterien für ein gesundes, genussvolles und regionales Picknick, Umsetzungsbeispiele, eine Auflistung von Bauernmärkten sowie alternative Einkaufsmöglichkeiten für regionale Produkte.

Die Kosten für die Einkäufe müssen in der Regel selbst getragen werden. Um möglichst vielen Klassen eine Teilnahme zu ermöglichen, übernimmt Slow Food Hannover für drei Klassen die Kosten. Wenn Sie Bedarf haben, schicken Sie uns bitte eine kurze, formlose > Mail und beantworten Sie die Frage "Wieso sollte meine Klasse durch Slow Food gefördert werden?".

Natürlich gilt diese Herausforderung auch für jede*n, um auszuprobieren, ob man sich eine Woche lang regional ernähren kann. Infos dazu > hier.
 
 
 
 
Rückblick | Permakultur Kirchhorst
 
Wir besuchten am 10. Juli eine einzigartige „Natürliche Landwirtschaft“: die PeKK – Permakultur Kirchhorst. Bei der Führung konnten wir erfahren, was ist eigentlich Permakultur und wie ist diese Fläche mit einer außergewöhnlich großen Biodiversität am Rande eines Gewerbegebietes bei Hannover entstanden.
Permakultur ist eine natürliche Landwirtschaft ohne Spritzen und Düngen, also eine Landwirtschaft im Einklang mit der Natur. Wenn gedüngt werden muss, dann durch Tiere oder durch den Kompost und Mulchmaterial, das überall auf den Beeten und Gewächshäusern verteilt wird. Zudem ist Permakultur ein in sich geschlossener Kreislauf, der sich ständig selbst erneuert.

Begonnen hat hier alles mit einer nicht mehr genutzten landwirtschaftlichen Fläche von 2,4 ha mit einigen Bäumen. Der trockene Sommer 2013 führte Birga Mazur-Rodak und Thomas Mazur zu einer Suche nach alternativen Bewirtschaftungsformen und die Entdeckung sowie Begeisterung für die Permakultur. 2019 fing Felix Zlatkovic bei ihnen an, der sich als Gärtner schon intensiv mit Permakultur beschäftigt hatte und so nahm das Projekt neuen Schwung auf.
Es entstand u. a. ein Marketgarden mit rund 100 Beeten, wo selten zwei gleiche Gemüsearten nebeneinander stehen. Falls ein Beet von Schädlingen befallen wird, greift es dadurch nicht sofort auf das nächste Beet über. So stehen hier z. B. Knoblauch, Asiatischer Kohl, Radieschen, Mairübchen, Spinat, Grünkohl, Rote Bete, Karotten, Kräuter und an die 60 unterschiedliche Salatsorten nebeneinander.
Neben dem Marketgarden gibt es ein Hühnermobil, das alle zwei Tage versetzt wird. Zudem kommt es nicht zu einer Überdüngung des Bodens durch Hühnerkot. Für genügend Fleisch ohne Medikamentenbeigabe sorgen drei Rotbunte Husumer Schweine und einige Kamerunschafe. Weiter entsteht gerade ein Gewächshaus, das als Anzuchthaus für Jungpflanzen genutzt wird.

Das Nicht-Umgraben des Bodens – einmal von den Schweinen abgesehen – führt dazu, dass viele Nährstoffe im Boden verbleiben können. Weitere Vorteile sind ein gesunder Bodenaufbau, längeres Halten von Feuchtigkeit im Boden und Wärmespeicherung, um eine frühere Ernte zu ermöglichen. Jegliches Umgraben führt auch zur Freisetzung von CO2 und zerstört die Bodenstrukturen und die Qualität des Bodens. Durch das Nicht-Umgraben wird CO2 im Boden gebunden, es gelangt nicht an die Luft und diese regenerative Landwirtschaft führt dadurch zu einer Verbesserung unseres Klimas.
Vermarktet werden die Erzeugnisse im Direktverkauf sowie an einige regionale Gastronomen, die nach Produkten außerhalb der Norm suchen. Der Großteil der Kundschaft sind aber nicht Köche, sondern Liebhaber des leckeren Gemüses und des guten Geschmacks.
 
 
 
Die Schnecke, mal wieder ratlos.
 
 
  „Ihr Foodies seit doch immer bestens informiert: was ist denn das Produkt des Jahres 2020/21?“ – „Einfach: laut Whiskybibel von Freund Jim Murray der Alberta Premium cask strength!“ – „Nein, nicht Whisky und nur in Deutschland!“ – „???????“ –  „Tja … Herbalife Formula 1 (Cookie Crunch Geschmack)“ – „?????“ – „Ok, zweite Chance: bestes Restaurant in Hannover?” – „Noch einfacher: Jante! 2 Sterne!!!!” – „Tja, laut Tripadvisor Platz 27. Deutlich hinter Brauhaus Ernst August, Blockhouse oder Bavarium“ – „ … “ (Nach Rücksprache mit dem Conviviumsjustitiar wurde der Kommentar gestrichen.)

Die Frage, wie solche „Auszeichnungen“ zustande kommen, stellt sich für Slow Food natürlich in besonderem Maße, auch wir haben unseren Genussführer – sogar als inzwischen gut etablierte App

Beim Produkt das Jahres, das es in 26 Kategorien gibt, scheint es nur die Zahl der befürwortenden Meldungen als Maßstab zu geben – nicht umsonst ist Rossmann in insgesamt 9 Kategorien „siegreich“, siehe  > hier. Bei Tripadvisor spielt anscheinend Mathematik die entscheidende Rolle, hier darf jeder der über die Schwelle eines Restaurant getreten ist, seine Meinung dazu bis an die Grenze der üblen Nachrede oder des PR-Getöses in die Tasten hauen, addiert, durch die Zahl der Einträge dividiert und fertig – oder? Natürlich ist der Spagat zwischen der Offenheit solcher Plattformen für Alle und der Notwendigkeit zur Einordnung und Vergleichbarkeit Maßstäbe und Regularien vorzugeben ein äußerst schwieriger, aber er ist machbar! Die Genussführerkommission von Slow Food hat ein umfängliches Handbuch für die Bewertung erarbeitet, wir nutzen es bundesweit einheitlich und sehr nachvollziehbar für die Bewertungen. Lasst uns die nun hoffentlich bald wieder „uneingeschränkt“ möglich werdenden Restaurantbesuche nutzen, um den Genussführer in seiner Stellung zwischen rein professionellen Guides und dem vox popubli getriebenen Meinungssammlern noch fester zu etablieren. Vorschläge und Anregungen sind herzlich willkommen!

Früher war alles leichter, seufzt die Schnecke, da wartete man in Italien einfach mittags vor der Kirche – und folgte unauffällig dem Pfarrer. Das Restaurant, in dem er verschwand, war nie eine Enttäuschung …
 
 
 
  Wir freuen uns auf die bevorstehenden Veranstaltungen und auf den wieder möglichen persönlichen Austausch unter Slowfoodies!
Genussvolle Grüße im Namen des Leitungsteams von Slow Food Hannover

Elisabeth Gaebler 
Wolfgang Schatz
 
 
 
 
IMPRESSUM
 
Slow Food Hannover
Elisabeth Gaebler und Wolfgang Schatz
Umweltzentrum, Hausmannstr. 9–10
30159 Hannover

Telefon: 0172 1661581 und  0170 2049433
E-Mail: hannover@slowfood.de
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Website: Slow Food Hannover
Impressum Slow Food Deutschland e.V.
 
 
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